Verkehr & Umwelt

Die Paketbranche ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Deshalb hat sie sich klar zu dem Ziel bekannt, die Emissionen pro Paket in Deutschland im laufenden Jahrzehnt um 40 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Klimaschutz und Innovation zusammen gedacht werden. Das haben die Unternehmen früh erkannt. Durch Investitionen in Innovationen leistet die Paketbranche einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Bereits heute gelingt es der Branche erfolgreich, Verkehr und damit CO2 in den Städten und auf dem Land einzusparen.

Somit wird der ökologische Fußabdruck pro Sendung immer weiter reduziert, zum Beispiel durch eine effiziente Bündelung und Organisation der enormen Vielzahl an Warenströmen. Derzeit werden im Schnitt pro Tag 14 Millionen Sendungen an 9 Millionen Empfängerinnen und Empfänger im privaten und gewerblichen Bereich zugestellt. In einem Paketfahrzeug werden durchschnittlich 150-160 Sendungen transportiert bzw. gebündelt. Der Verkehrsanteil der KEP-Dienste am Wirtschaftsverkehr beträgt in den Städten ca. 5 bis 7 Prozent Prozent. Im Gesamtverkehr in den Städten beläuft sich der Anteil auf 1 Prozent.

Impulsgeber mit Innovationskraft

Paketdienstleister stehen aber auch für Flexibilität, Agilität und Kreativität. Die Branche ist seit jeher offen für die Erprobung und den Einsatz von innovativen Konzepten, die eine klimafreundliche und effiziente Paketlogistik fördern. Konstant verfolgen die Paketunternehmen ehrgeizige Ziele für mehr Nachhaltigkeit bei der Belieferung in Deutschland. Das zeigt sich besonders in der stetigen Weiterentwicklung bestehender Zustellkonzepte. Dabei setzen die Unternehmen auf viele unterschiedliche Maßnahmen, um die Zustellprozesse immer weiter zu optimieren und folglich ihre CO2-Bilanz signifikant zu verbessern. Die Paketbranche ist Teil der Lösung städtischer Verkehrsprobleme. Der zunehmende Einsatz von Elektrofahrzeugen und die laufende Optimierung der Zustellrouten schonen die Umwelt und das Klima.

Emmisonsfrei auf der letzten Meile

Mikro-Depots

Der größte Teil der Abholungen und Zustellungen durch KEP-Dienste findet in städtischen Ballungsräumen auf der sogenannten „letzten Meile“, also dem Weg vom Depot zu den Empfängerinnen und Empfängern, statt. Einen wichtigen Baustein bei der emissionsfreien Gestaltung des Lieferverkehrs im urbanen Kontext stellen sogenannte Mikro-Depots in
Kombination mit Cargo-Bikes – auch bekannt als Lastenräder – dar. Mikro-Depots sind Zwischenlager, die die Paketdienste an geeigneten Orten in urbanen Zustellbezirken einrichten. Von dort starten Cargo-Bikes die emissionsfreie Zustellung auf der letzten Meile. So lassen sich Strecken, die bisher mit konventionellen Lieferfahrzeugen gefahren wurden, schadstofffrei zurücklegen. Das Konzept, welches die ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsziele von Kommunen und Handel erfüllt, wird von den Paketunternehmen bereits erfolgreich in immer mehr Städten umgesetzt.

Cargo-Bikes (Lastenräder)

Klimafreundliche Cargo-Bikes kommen auf der letzten Meile zum Einsatz. Sie verfügen über ein Ladevolumen von bis zu drei Kubikmetern. Von den Straßen in den Großstädten sind sie
inzwischen nicht mehr wegzudenken. Die Entwicklung von Cargo-Bikes ist sehr stark von den Ansprüchen der KEP-Kunden geprägt. Das betrifft unter anderem Zuverlässigkeit, Ergonomie, Wetterschutz, Ladevolumen und Sicherheit. Die KEP-Branche begleitet die Entwicklung der inzwischen serienreifen Fahrzeuge eng. Dies ermöglicht die Produktion passgenauer Cargo-Bikes für die Logistik. Gerade die Aktivität der KEP-Unternehmen in Hinblick auf den Einsatz von Cargo-Bikes unterstreicht die hohe Innovationsbereitschaft und die verstärkten Anstrengungen zur klimafreundlichen Zustellung. Die Branche wird auch weiter auf Radlogistik setzen. Die Paketunternehmen gehen davon aus, dass ca. ein Drittel der Zustellprozesse in geeigneten Innenstadtbereichen in mittelfristiger Zukunft durch Cargo-Bikes abgewickelt werden kann.

Elektrifizierung von Lieferfahrzeugen

Paketdienste setzen schon seit 2008 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge in Deutschland ein. Ab 2010 begann die Branche eigenständig damit, Dieselfahrzeuge batterieelektrisch umzurüsten. Die KEP-Branche ist ein prädestiniertes Einsatzfeld für Elektrofahrzeuge im städtischen Verkehr. Die Vielzahl der Empfängerinnen und Empfänger, die Einsatzbedingungen – tagsüber liefern, nachts laden –, die Tourenlänge in Ballungsräumen und Innenstädten, die Nutzlast, die Sendungsstruktur, das Fahrprofil, die Stoppdichte und die Fahrzeuggröße: Alles passt! Das wurde bereits in den Anfängen der Entwicklung und Marktvorbereitung der Elektromobilität erkannt. Die Branche trägt seit Jahren erheblich zur positiven öffentlichen Wahrnehmung der Elektromobilität bei und leistet damit ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr. Der Anteil der Fahrzeuge mit Elektroantrieben bei den KEP-Unternehmen wächst kontinuierlich.

Aktuelle Herausforderungen liegen allerdings noch in den hohen Investitionen in die Ladeinfrastruktur, insbesondere an Depots und Verteilerzentren. Gerade bei der Parallelladung mehrerer Fahrzeuge in Depots ist eine entsprechende Anschlussleistung und Netzkapazität zu gewährleisten.

Erhöhung der Erstzustellquote

Die Empfängerinnen und Empfänger werden zu den Regisseuren ihrer eigenen Pakete. Mit allen KEP-Diensten können empfängerseitig dauerhafte Vereinbarungen für alternative Zustellungen getroffen werden, wenn die Empfängerinnen oder Empfänger nicht anwesend sind – etwa die Angabe von Wunschnachbarn, Ablageorten oder Paketshops. Sie leisten dadurch einen hohen Beitrag zur Verkehrsvermeidung, durch den Entfall von Zweit- und Drittzustellversuchen. Dies ermöglicht eine Erstzustellquote von nahezu 100 Prozent im B2B-Segment (Adresszustellung primär während der Geschäftszeiten) und im B2C/C2C-Segment von etwa 95 Prozent.